Mit dem Pferd gesund in den Frühling

So startet auch Euer Vierbeiner fit durch

Das neue Jahr in erst knappe 4 Monate alt und bringt für viele auch eine neue Herausforderung: Bei manchen beginnt nun das Training fürs Turnier, andere lassen schon einmal den Tierarzt kommen und schauen sich nach einem Hengst für ihre Stute um. Ob vor Kälte oder aus Mangel an einer Reithalle: Viele Pferde werden im Winter nicht oft gearbeitet und so muss jedes Pferd erst mal aufs neue Jahr vorbereitet werden.


Gesunder Start in den Frühling: Hilfe für die Atemwege

 

Viele Pferde quälen sich nach der kalten trockenen Winterluft vermehrt mit Erkältungen und Atemwegserkrankungen.

 

Hier kann man den Pferden mit verschiedenen Mitteln aus der Kräuterapotheke der Natur helfen: Anis hilft Pferden mit hartnäckigem Husten (ebenso wie Dost - Wilder Majoran) und unterstützt bei allen Arten von Verdauungsstörungen. Dies kann in der Zeit des Anweidens mit dem Frühlingsgras eine wertvolle Hilfe sein. Gut für alle Züchter: Anis fördert die Rosse der Stuten, was beim Decken Vorteile bringen kann. Täglich eine Handvoll als Tee oder über das Kraftfutter hilft schon. Bei zu deckenden Stuten sollte man zusätzlich den Rat eines Tierarztes einholen, da sie schon vorher zusätzliche Mineral- und Aufbaustoffe erhalten müssen.

 

Wilder Fenchel und Eukalyptus helfen bei der Reinigung der Atemwege und Inhalationen von Letzterem unterstützen Pferde bei Asthma. Auch Kamille und Lavendel eignen sich zum Inhalieren und als Tee für Pferde und werden gerne gefressen.


Frühlingskur für Herz und Kreislauf

 

Der oft rasch einsetzende Frühlingsbeginn überfordert oft den Kreislauf, da es den Pferden, die noch ihr Winterfell haben, jetzt schnell zu warm wird. Wertvoll in der Frühjahrskur sind Birkenblätter als Tee für ältere Pferde mit schwachem Kreislauf oder Ödemen (Wasseransammlungen).

Auch getrocknete Brennnesseln wirken blutreinigend und -bildend und daher für das Frühjahr geeignet.

 

Insbesondere alte Pferde haben Probleme mit dem Kreislauf wenn die Tage wärmer werden. Weißdorn stärkt den Kreislauf und das Herz. Wie alle Kräuterkuren muss jedoch auch dieser in einer Langzeittherapie verabreicht werden.


Temperamentvoll im Turnier: Das beruhigt das Pferd

 

Besonders Hengste und Stuten haben Frühlingsgefühle, die sich auf dem Turnierplatz jedoch schwer auswirken können. Hier kann Mönchspfeffer Abhilfe schaffen: Er stabilisiert den Hormonhaushalt und kann bei Stuten, die nicht rossig werden, den Zyklus normalisieren und stabilisieren. Unreitbare und während der Rosse regelrecht bösartige Stuten kann man mit Mönchspfeffer beruhigen. Schwierig zu handhabende Hengste werden ebenfalls positiv von Samen oder Früchten beeinflusst.

 

Doping - bei welchen Kräutern man aufpassen muss

 

Allgemein temperamentvollen oder nervösen Pferden kann gut mit Johanniskraut, Hopfen, Kamille, Lavendel und Rosmarin geholfen werden. Baldrian eignet sich für nervöse und unruhige Pferde zwar, sollte aber nicht bei Turnierpferden verwendet werden, da er in den meisten Ländern dem Dopingmittel-Gesetz unterliegt.

Umgekehrt wendet man bei Pferden mit Erschöpfungszuständen Brennessel, die vitaminreichen Hagebutten oder Sonnenhut an. Ist dieser Erschöpfungszustand psychisch bedingt, schafft der Baldrian auch hier Abhilfe.


Kräuter bei Krankheit und Trächtigkeit

 

Selbst die besten Kräuter und homöopathischen Behandlungsmethoden ersetzen keine Tierärzte! Man kann mit Kräutern zwar die Gesundheit seines Pferdes fördern und unterstützen und viele Tierärzte sind dafür dankbar, doch bei Krankheiten fragen Sie am Besten Ihren Veterinär um Rat.

 

Manche Kräuter, Früchte oder Samen können sich bei trächtigen oder säugenden Stuten negativ auf Trächtigkeit oder das Fohlen auswirken, holen Sie also bitte immer nähere Informationen zu den Kräutern ein, bevor Sie eine trächtige oder säugende Stute damit füttern.

Die Kräuterkunde ist keine "Hauruck-Methode" - alle oben angeführten Frühlingskuren haben eine Langzeitwirkung und müssen eine Weile verwendet werden, dafür ist die Wirkung meist stabil und langanhaltend.

 

Quelle: "Kräuter und Tees für Pferde" von Cornelia Wittek, Kosmos Verlag